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100 Jahre SGM

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SG Massen 1911/45 e.V.

100 Jahre Geschichte und Geschichten

“Noch im Jahre 1945 wurde sie in der Gastwirtschaft Heinrichs am Hellweg gegründet. Im Vereinsregister ist sie als Sportgemeinschaft Massen (SGM) verzeichnet, und da die MSV in ihr aufging, führt sie als Gründungsjahre 1911/45 in ihrem Namen und darf 1986 in 75. Geburtstag feiern. … So turbulent die ersten 34 Jahre der Geschichte unseres Vereins verliefen, so ruhig konnte er sich den nachfolgenden 41 Jahren entwickeln. Organisatorische Veränderungen gab es nicht, und heute treiben in den vier Abteilungen der SGM mehr als 1.000 Mitglieder Sport. Der Grundgedanke einer Sportgemeinschaft kommt darin zum Ausdruck, dass jedes Mitglied für einen einheitlichen Beitrag jeden Sport treiben kann, der in Abteilungen angeboten wird.”

Mit diesen Zeilen endet der allgemeine Überblick aus der Feder von Reiner Korthaus in der Festschrift zum 75.Geburtstag der SG Massen aus dem Jahr 1986. Viel Wasser ist seither die Lippe und die Ruhr, die Emscher und den Massener Bach hinuntergeflossen, ein Vierteljahrhundert “Lokalgeschichte” hat Massen seither verändert, in vielerlei Hinsicht. Neue Wohngebiete entstanden, der Platz vor der alten Gemeindeverwaltung wurde neu gestaltet, das einstige “Flüchtlingslager” in Massen-Nord wurde nicht mehr gebraucht und soll hoffentlich bald mit neuem Leben gefüllt werden. Natürlich haben sich auch die Menschen geändert, aber die alten wie zahlreiche neue Mitglieder haben dazu beigetragen, dass die SG Massen bis heute ihre Mitgliederzahl nahezu konstant gehalten hat und dass der Verein eine wichtige soziale Funktion im Unnaer Westen übernimmt. Viele ehrenamtliche Übungsleiter sorgen dafür, dass das sportliche Angebot breit gefächert ist und alle Altersklassen anspricht. Mit einem Satz: Die Sportgemeinschaft ist im Jahr 2011, im Jahr ihres 100. Geburtstages, aus dem täglichen Leben der früheren selbstständigen Gemeinde Massen nicht wegzudenken – und würde es sie nicht geben, so müsste sie erfunden werden…

Aus der Frühzeit

Schon in früheren Festschriften machten sich die Chronisten Gedanken über das “wahre” Gründungsjahr der SG Massen 1911/45. Hintergrund: Die SG Massen entstand nicht von heute auf morgen aus einem Guss, sondern aus verschiedenen Vereinen, die letztlich in der Sportgemeinschaft aufgegangen sind. Reiner Korthaus hat mehrere um die Jahrhundertwende entstandene Vereine zusammengetragen, die aber (noch) nicht das Fußballspielen als “schönste Nebensache der Welt” auf ihre Fahnen geschrieben hatten, sondern das Turnen. Die erste Vereinsgründung erfolgte schon am 1. August 1863 mit dem Hellweger Turnverein Niedermassen. Seinerzeit gab es noch die selbstständigen Gemeinden Niedermassen und Obermassen, die erst am 1. April 1911 zur neuen Gemeinde Massen verschmolzen. Zwei Jahre zuvor war in der Nähe bereits der Turnverein Unna gegründet worden. Was für jenen galt, trifft selbstredend auch auf die Niedermassener Turner zu. Der Hellweger Anzeiger und Bote berichtet am 10. August 1861 über die “Nothwendigkeit des Turnens für Erwachsene”. Dort heißt es: “Durch Turnen soll der Mensch zuerst körperlich, dann aber auch in weiterer Folge geistig stark und schön werden. Um dieses Zweckes willen ist das Turnen ein Unterrichtsgegenstand für Knaben und Mädchen.” Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Aber nicht nur Schulkinder sollten sich im Turnen üben, sondern “nothwendig aber ist das Turnen für alle die Männer, welche immer sitzende Lebensweise führen, und darum allen den Uebeln, die diese Lebensweise mit sich bringt, ausgesetzt sind.” Das klingt irgendwie modern, könnte durchaus seinen Platz finden in einem Krankenkassen-Flyer – doch das Zitat findet sich tatsächlich so im Hellweger Anzeiger und Bote vom 10. August 1861. Und der zuständige Schreiber setzt noch einen drauf auf das hohe Lied des Turnens: “Darum sollte Jeder, Knabe, Mädchen, Jüngling und Mann, dem edllen Turnwerke beitreten und es sollte nicht bloß Schulsache, sondern Volkssache werden. Dann würden wir auch bald wieder ein kräftiges, einfaches, natürliches, wehrhaftes (!!) Volk heranblühen sehen (ein Jahrzehnt später gab es den Deutsch-Französischen Krieg und die Gründung des Deutschen Kaiserreiches!); wir verbänden dann die heilsamen Folgen der fortgeschrittenen Bildung und Aufklärung mit der Wiedererringung auch der leiblichen Gesundheit und Ausbildung, auf deren Kosten größtenteils die jetzige Höhe der geistigen Bildung verkauft werden. Darum thue Jeder in seinem Kreise für das Turnen, was er thun kann und denke nicht bloß daran, diese Wohlthat sich zu Nutze zu machen, sondern auch andere für die Theilnahme an derselben zu gewinnen. Das wallte Gott!”

Mit dem Turnen fing es an

Diese pathetischen Worte, die selbstredend ihren Ursprung haben in den Ideen und Idealen Friedrich Ludwig Jahns (den meisten als “Turnvater Jahn” bekannt), ließ die Massener nicht kalt, allerdings sollte es in Obermassen noch etwas dauern, ehe sich auch hier die Jahn-Schüler zusammenschlossen zum Turnverein Viktoria von 1888. Noch vor dem Ersten Weltkrieg gesellten sich die Deutsche Turnerschaft Massen (1913) und der Arbeiter- Turn- und Spielverein von 1913 zu den nun schon “gesamt-Massener” (nach der “Fusion” von Nieder- und Obermassen zur neuen Gemeinde Massen im Jahr 1911) Vereinen.

Dieses rührige Vereinsleben hatte seinen Ursprung in der deutlich gestiegenen Einwohnerzahl Massens. Dieser fast schon dramatisch zu nennende Einwohner-Schub geht zurück auf den Bergbau, der die beiden kleinen Hellweggemeinden sozusagen völlig umkrempelte – und das in nahezu jeder Hinsicht. Erste Bergbautätigkeit ist für das Jahr 1827 belegt, allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Erst 1853 wurde ein neuer Versuch unternommen, auf Massener Gebiet in großem Stil nach Kohle zu graben. Sechs Jahre später war es so weit mit der Inbetriebnahme der Schächte I und II der Zeche Massener Tiefbau.

Die Zahl der auf der Zeche beschäftigten Kumpel stieg ständig weiter, neuer Wohnraum musste geschaffen werden. Die Sozialstruktur der beiden Gemeinden änderte sich völlig, auch die religiösen. Die meist aus dem Osten des Deutschen Reiches sowie aus Polen stammenden Bergleute sorgten für ein deutliches Übergewicht der Katholiken. Um die Jahrhundertwende arbeiteten 2.300 Bergleute auf dem Massener Pütt. 1913 gab es etwa 2.800 Beschäftige auf der Zeche, bei der Schließung der Anlage im Jahr 1925 wurden auf einen Schlag mehr als 3.500 Kumpel arbeitslos – eine wahre Tragödie für die gerade erst einmal 14 Jahre alte Gemeinde Massen.

 

Fußball

Erste zaghafte Fußballversuche

War also Turnen schon etliche Jahre vor der Jahrhundertwende ein weithin bekannter und beliebter Sport, so hatte aber auch das Fußballspiel in Massen schon früh seine Freunde. 1909 und 1910 gab es bereits verschiedene “Spielorte” wo “gepöhlt” wurde, so etwa an der Elsa-Brandström-Straße, an der Bismarckstraße, am Wiesenkamp und an der Wasserkurler Straße. Im benachbarten Unna gab es bereits seit 1907 eine aktive Fußballabteilung im Turn-Verein Unna, aus der 1923 der Spiel- und Sportverein Schwarz-Gelb Unna 07 hervorging, und den SC Blau-Weiß Unna 08. So warb der Hellweger Anzeiger und Bote mehrmals mit Anzeigen für ein “Fußball-Wettspiel” unter dem Motto “Militär gegen Zivil”, das am 2. April 1911 auf dem städtischen Sportplatz am Schützenhof stattfand: Hier trafen die Kicker des Turn-Vereins Unna “nachmittags ½ 4 Uhr” auf die I. Mannschaft der “9. Komp. Inf. Reg. Nr. 16 (Hacketäuer)”. Die Eintrittspreise betrugen seinerzeit 30 Pfennig, für Schüler 20 Pfennig. Auch ansonsten war damals schon einiges los in Massens Nachbarstadt. So lud etwa der “Postunterbeamten-Verein für Unna und Umgegend” zum 13. Stiftungsfest ein und am 5. April informierte eine dicke Überschrift in der Zeitung: “Sonntag, den 9.4.1911, dürfen die Geschäfte in Unna bis 8 Uhr abends geöffnet sein.” Das heißt: Verkaufsoffener Sonntag – schon vor 100 Jahren!

Schriftliche Aufzeichnungen über die ersten Massener “Kicker” gibt es nicht, aber in der Broschüre “50 Jahre Sportgemeinschaft Massen e. V., Abteilung Fussball” haben die Chronisten noch Zeitzeugen zu den ersten zarten “Fußballversuchen” in Massen befragen können. So heißt es dort etwa. ”Die Jugendlichen , die sich bislang in Straßenclubs, wie “Achillitas” – Hellweg, Bahnhofstraße – und Borussia, - Kamp, Kleystraße – zusammengeschlossen hatten, legten im Jahre 1911 in der Gastwirtschaft ,Heiermann, dem jetzigen Besitztum ,Trippe`, in der Handwerkstraße, den Grundstein für den Massener Fußballsport. Wie nun aller Anfang schwer ist, so sah man doch bald ein, daß ein Spielen mit den Beinen und Treten nach dem Ball gelernt sein musste. Muskelkater, Beulen am Kopf, Schrammen überall und manche zerschundene Schienbeine waren die ersten Folgen und Ausbeute der Spielabende. Was wurde da gepflastert, gekühlt, eingerieben und verbunden, aber trotzdem wurde weiter gepöhlt´.”

Mehrere Mannschaften und der BVM

Die Chronisten halten mit ihrer Meinung über die “ehrenwerten Massener Herrschaften” keineswegs hinter dem Berg.: “Die damalige Generation der Eltern, Lehrer, Bauern usw. fand wenig oder gar kein Verständnis für die aus der Jugend selbst hervorkommende Bewegung. Die Sportjünger mussten manche derbe Äußerung einstecken. Die Massener Spießbürger verhielten sich gegenüber dieser neuen Sportart sehr ablehnend. Sie wurde daher von ihnen mit allen Mitteln bekämpft, jedoch erfolglos.” Und so wurde dann im “Heiermann” der Ballspielverein Massen (BVM) gegründet, der spätere “Stammverein” der heutigen Sportgemeinschaft. Wann genau diese Gründung erfolgte, lässt sich trotz intensiver Recherchen nicht mehr feststellen. Neben dem BVM gab es im Jahr 1911 bereits die Fußballklubs “Viktoria” und “Agilitas” in Massen: Am 1. Oktober jenes Jahres siegten die “Viktorianer” mit 2:0. Es scheint aber durchaus möglich, dass es noch weitere Klubs gab, in denen Jugendliche dem runden Leder hinterher jagten. So findet sich mit Datum vom 13. März 1911 folgender Hinweis im Hellweger Anzeiger und Boten: “Obermassen. Am gestrigen Nachmittag fand zwischen den beiden Fußball-Mannschaften des Fußballklubs “Spiel und Sport” Obermassen und des Fußballklubs “Hohenzollern” Wickede auf dem Sportplatz des letzteren ein Wettspiel aus, in dem die erstere Mannschaft mit 1:2 Toren siegte.” In Niedermassen schlugen derweil in jenen Tagen die Wellen hoch: Von der Wiese des Landwirts Blume war doch tatsächlich ein Pferd gestohlen worden! Der Fall wurde, so der Hellweger Anzeiger und Bote, vor der Dortmunder Strafkammer verhandelt und beide Angeklagte wollten mit der Sache nichts zu tun haben. Ein Zeuge log dabei gar das Blaue vom Himmel und es fehlte nicht viel, dass ihn die Richter wegen Meineides festnehmen ließen! An anderer Stelle (24. Juli 1911) liest man: “In der Nacht zum 13. Juni entwendete der schon vorbestrafte Arbeiter Richard Kraft von hier aus der Wohnung eines Bergmanns einen größeren Braten, ein paar Hosenträger und ein Portemonnaie mit einem geringen Geldbetrag. Wegen dieses Diebstahls wurde K. von der Dortmunder Ferien-Strafkammer (!) zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.”

Das “Zeitalter” der Fusionen

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam dann ein zweiter reiner Fußballverein hinzu: Der Massener Fußballclub (MFC) wurde 1919 in der Gastwirtschaft Koert an der Kleistraße gegründet – und nur zwei Jahre später fusionierten der MFC und der BVM zur neuen Massener Sportvereinigung (MSV). Schließlich soll im Jahr 1923 beim Arbeiter- Turn- und Spielverein (ATV) eine eigene Fußballabteilung entstanden sein – und das Spiel mit der Lederkugel hatte endgültig den Durchbruch geschafft.

Doch das letzt genannte Jahr scheint nicht zutreffend. Jedenfalls liest man im Protokollbuch des “Turn- u. Spiel-Vereins Massen” (das ist offenbar jene erwähnte neue Abteilung innerhalb des ATV) über die Jahres-Hauptversammlung vom 4. Dezember 1920 (!): “Die Versammlung hieß die Trennung vom Turn-Verein gut. Bei der erfolgten Abstimmung waren 26 Mitglieder für die Trennung; 3 gegen die Trennung; 2 Mitglieder enthielten sich ihrer Stimme. Es wurde sodann zur Wahl des Vorstandes geschritten.” Dieses Protokoll belegt demzufolge, dass die Fußballabteilung innerhalb des ATV nicht erst 1923 gegründet worden ist, sondern sich bereits Ende 1920 vom ATV getrennt hat!

Die Fusion des BVM und des MFC ging allerdings offenbar nicht ganz reibungslos über die Bühne. Jedenfalls berichten die Annalen: “Zum Zwecke der Vereinigung des Ballspiel-Vereins Massen und des Massener Fußball-Clubs beschlossen beide Vereine für Sonntag, den 21. Aug. 1921, eine Versammlung anzuberaumen … I. Um 10 Uhr wurde die Versammlung eröffnet und Wilhelm Hölken zum Versammlungsleiter gewählt. II. Bevor über die Vereinigung abgestimmt werden sollte, wurden erst über den künftigen Namen des Vereins Vorschläge gemacht. Man einigte sich auf den Namen Massener Sportvereinigung. Bei der nun folgenden Abstimmung über Vereinigung kam, nachdem 2 vorausgegangene geheime Abstimmungen für ungültig von der Versammlung erklärt wurden, bei sehr überwiegender Mehrheit die Vereinigung der beiden Vereine zustande. IV. Als Vereinsfarbe wurde rot-schwarz gewählt. Die Sweater sollten weinrot mit weißen Aufschlägen sein. Hose schwarz. … VI. Die Versammlung war sich darüber einig, dass die Vorstandswahl erst in der demnächst stattfindenden Generalversammlung erledigt werden sollte. Zur Erledigung der jetzigen Arbeiten wurde eine Kommission bestehend aus den Herren Nockmann, Koert, Henn, Haarmann, Hölken u. Kneiphoff gewählt. Der Versammlungsleiter schloss darauf die Versammlung um 12 Uhr mittags mit einem kräftigen ,Ball – Heil´. Anwesend waren 56 Mitglieder.”

Bei dieser Sitzung dabei war Karl Hiddemann, damals gerade einmal 15 Jahre alt. Er war auch bei der Eröffnung des Sportplatzes an der Kleistraße dabei und hat sich sehr um den Verein verdient gemacht. So liest man etwa in “Massen aktuell” (Februar 2011): “Mit der Vereinsgeschichte der Sportgemeinschaft Massen ist kein Name zu gravierend verbunden und niemand hat über Jahrzehnte so standhaft Vorstandsarbeit geleistet wie Karl Hiddemann. Sein Name ist nicht allein mit dem Aufbau des Fußballsports in Massen, dem Zusammenschluss der Sportvereine verbunden, sondern er ist auch der Vater der großen sportlichen Erfolge der Fußball-Mannschaften. … Gerade als Spartenleiter und Obmann der Fußball-Abteilung führte er die Mannschaften zu Erfolgen, die in späteren nicht wieder holt werden konnten.” Zu seinem 60. Geburtstag wurde Karl Hiddemann zum Ehrenvorsitzenden ernannt, er starb am 20. April 1986. Sohn Peter ist früh in seine Fußstapfen getreten und trägt auch schon seit langem Verantwortung in der SG Massen.

Mitgliedsbeiträge monatlich bezahlt

In Zeiten, als Daueraufträge und Einzugsermächtigungen noch unbekannt waren, wurden die Mitgliedsbeiträge direkt bei den monatlich stattfindenden Versammlungen eingezogen. So ist etwa unter dem 1. November 1925 notiert: “Nach dem Spiel der I. Mannschaft gegen Datteln eröffnete der I. Vorsitzende Pankoke um 6 Uhr die Versammlung. Von den 23 anwesenden Mitgliedern wurden die Beiträge eingezogen.”

Leider ist nicht überliefert, wie das Spiel gegen Datteln ausgegangen ist. Jedenfalls scheint kein Sieg für die Massener Kicker herausgesprungen zu sein, denn im Protokoll heißt es weiter. “Über das Spiel der I. Mannschaft wurde Kritik geübt und einige Spieler wurden vom I. Vors. Auf Verstöße gegen Spielregeln aufmerksam gemacht. Hier entstand eine kleine Debatte. Ferner wurden die noch auszutragenden Meisterschaftsspiel bekannt gegeben.” Schließlich gab der I. Vorsitzende August Pankoke noch bekannt, “daß beim nächsten Spiel Sweater und Hose wegen Sauberhaltung und Kontrolle abgegeben werden müssen.”

Auch eine andere Begebenheit aus der Geschichte des MSV verdient Erwähnung, die leider nicht exakt zu datieren ist, sondern nur überschrieben ist mit “Sonntag, den 25. d.(ieses) M.(onats)”: Dort findet sich die Aufstellung der Alten Herren-Mannschaft, die zum fälligen Spiel beim Sportclub Unna 08 antreten musste. Weiter heißt es: “Anstoß 1 ½ Uhr, Abfahrt 12 ½ mit der Straßenbahn”. Eine Botschaft ging auch an die Spieler der I. und II. Mannschaft: Selbige “wollen so freundl. sein und ihre Fußballschuhe mitbringen.” Das macht Sinn…

Die bereits erwähnte Schließung der Zeche Massener Tiefbau im Jahr 1925 war ein Schlag ins Kontor – in jeder Beziehung. Tausende Bergarbeiterfamilien standen sozusagen über Nacht ohne Einkommen dar, die meisten Vereinsmitglieder waren auf dem Pütt beschäftigt und nun arbeitslos. Eine weitsichtige Gemeindeverwaltung sorgte für die Realisierung eines außergewöhnlichen Projektes: Unter tätiger Mithilfe arbeitsloser Bergleute entstand an der Kleistraße in wenigen Jahren eine moderne Sportanlage, mit Sportplatz, Turnhalle (für die Turner, die zuvor immer in Wirtshaussälen ihre Trainingsstunden und Wettkämpfe abhielten) und Badeanstalt, nahezu direkt an jener Stelle, an der auch das neue Massener Freibad entstehen soll. 1928 wurde der neue Sportplatz offiziell in Betrieb genommen – aber nicht nur von den Massener Kickern, sondern auch von den Handballern, die (wie zuvor wie die Fußballer) im ATV eine eigene Abteilung gegründet hatten. Zum Eröffnungsspiel gab der Schwelmer Fußballclub 06 seine Visitenkarte ab.

Es darf gefeiert werden…

Natürlich wurde bei der Massener Sportvereinigung auch ordentlich gefeiert, so etwa das “Frühlings-Fest” am 22. März im Lokal Kligge. Dazu erschien gar eigenes eine kleine, mit zahlreichen lustigen Textchen gefüllte Festschrift, gedruckt bei “Karl Schwager, Massen”; aber leider ist das genaue Jahr nicht verzeichnet. Ende der 1920er Jahre oder in den frühen 1930er Jahren dürften sich die Kicker zu diesem herausragenden Ereignis getroffen haben. In der Festschrift finden sich auch einige nicht ganz ernst gemeinte Anzeigen wie etwa “Hauptmann, z. Zt. arbeitslos, sucht Anstellung als Redner, da große Klappe vorhanden.” Für alle, dies nicht wissen, wird auch definiert, was denn wohl ein Stimmtisch ist: “Ein Stammtisch ist ein bestimmter Tisch in einem bestimmten Winkel einer ganz bestimmten Kneipe, an welchem an bestimmten Tagen zur ganz bestimmten Stunde bestimmte Gäste auf bestimmten Stühlen Platz nehmen, um bei der Vertilgung eines bestimmten Stoffes über bestimmte Themen zu sprechen und eine bestimmte Anzahl Schoppen zu leeren, um dann zur bestimmten Stunde aufzubrechen, damit sie zur bestimmten Zeit bestimmt zu Hause sind, weil sie da bestimmt erwartet werden. Letzteres ist jedoch nur für bestimmte Stammgäste bestimmt, die bestimmt in der Alten Herren-Mannschaft mitwirken.”

Eine Feier wie das erwähnte Frühlingsfest bei Kligge braucht natürlich auch entsprechende “Fest-Polizei-Vorschriften”. Und die waren durchaus streng! So heißt es zum Beispiel: “§ 1 Falls es regnet, findet das Fest bei schlechtem Wetter statt. Wer nicht kommt, darf nicht mitmachen. Wer sich nicht amüsiert, kann nach Hause oder in sich gehen.” Die Paragraphen 3 und 4 lassen ahnen, dass es ein ordentlich-gelungenes Fest “bis zur Tageshelle” geworden ist: “Das Schmeißen mit Gläsern, Untersätzen, Zigarrenstummeln sowie das Hausen mit Tisch und Stuhlbeinen ist strengstens untersagt. … Das Kippen von Ganzen und Halben wird dringend empfohlen; jedoch darf der Platz unterm Tisch vor Beginn des Festes nicht belegt werden.” Und die Festpolizei stellt in Paragraph 8 unmissverständlich klar: “Faule Bemerkungen über diese Bierzeitung sind zu unterlassen. Alle, die etwaige Anzüglichkeiten ,krumm nehmen´, erhalten den Titel ,krummer Hund´.”

Im Jahr 1931 wurde die 20-jährige Jubelfeier begangen – genau am 23. August und diese war eingebunden in eine Sportwerbewoche. In der kleinen Festschrift heißt es: “Als im Jahre 1911 sich mehrere Sportbegeisterte fanden und einen Fußballklub gründeten, dachte wohl keiner von diesen daran, dass der Fußballsport einen solchen riesigen Aufschwung nehmen würde. Von Jahr zu Jahr hat der dicke Lederball mehr Beliebtheit gefunden und kann heute wirklich als eine Sportart bezeichnet werden, die nicht mehr wegzudenken ist.” Die Festschrift-Redaktion legte sogar noch ordentlich drauf: “Der Fußball ist ein Hauptfaktor in der gesamten Jugenderziehung geworden. Tausende und Hunderttausende jubeln heute dem König Fußball zu und man kann diesen Sportzweig daher als wirklich reinen Volkssport bezeichnen.” Das trifft sicherlich bis heute zu!

Auch zum Sport im Allgemeinen gibt es Berichtenswertes aus der Feder der Festschrift-Schreiber (wir sind immer noch im Jahr 1931!): “Was ist denn eigentlich Sport? Sport ist die organische und seelische Hingabe an das, wo Begabung und Neigung sich beim Einzelnen treffen. Der Sport ist Charakterschule, Willensprobe und Freundschaftsdienst. Ja in ihm findet die Jugend ihre ersten Erlebnisse. Aus ihm geht sie hochgestimmt, tatbereit, einsichtsvoll. Gerecht und gesellig hervor. … Ein Sportler, der bis zur Müdigkeit übt, wird erst Erfolge erreichen, dann aber kommt der Zusammenbruch. Für jeden Sportler ist es daher Pflicht, durch früh beginnende körperliche Übungen seinen Organismus zu überheilen, um diese Kräfte bis spät ins Alter zu bewahren. Körperliche und geistige Rüstigkeit werden die Belohnung für vernünftige und zielbewusste Leibesübungen in der Jugend sein – Darum schickt uns die Jugend!”

Und natürlich darf in einer solchen kleinen Festschrift auch ein wenig Spott nicht fehlen. Den bekommt der Georg ab: “Und Dir lieber Georg wollen wir ans Herz legen, nicht allein nächtliche Spaziergänge zu machen. Sonst könnte es Dir wieder passieren, wie s. Zt. An der Bodensenkung, als Du meintest, dem Düsseldorfer Mörder in die Hände gefallen zu sein. Aber deswegen braucht man nun nicht gleich das ganze Dort zu alarmieren und das Ueberfallkommando anzurufen. War es nicht vielleicht eine Schnapsillusion? Denn weißt Du, wenn man so auf Umwegen von einem Polterabend kommt, dann ist alles möglich. Man legt sich sogar in die Kohlenkiste zum Schlafen.” Es war also, wie man lesen kann, einiges los bei der Massener Sportvereinigung…

Dramatische Zäsur und Neubeginn

Doch in den 1930er Jahren veränderte sich die Situation, nicht nur die poltische, sondern auch die der Vereine. Die Jahre unter dem Nazi-Regime brachten ab 1933 einschneidende Veränderungen für den Sport in Massen: Die “Massener Sportvereinigung” sowie die beiden Massener Turnvereine, der “Hellweger Turnverein” und die “Deutsche Turnerschaft Massen” durften weiter bestehen, wohingegen der “Arbeiter- Turn- und Spielverein” aufgelöst wurde. Die betroffenen Sportlerinnen und Sportler schlossen sich den verbliebenen Vereinen an, die im Zuge der Gleichschaltung dem Reichsbund für Leibesübungen unterstellt wurden. 1936 feierten die Fußballer ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem Freundschaftsspiel gegen den S. V. Höntrop, der in der Gauliga kickte. 2.000 Zuschauer wurden Zeugen des ehrenvollen 3:3 Unentschiedens.

Der Zweite Weltkrieg bildete eine dramatische Zäsur im Massener Vereinsleben. Schon während der Kriegsjahre wurden mehr und mehr Vereinsmitglieder eingezogen, gegen Kriegsende kam der Spielbetrieb völlig zum Erliegen. Doch nach wenigen Wochen bereits, wurden die Weichen gestellt für die sportliche Zukunft im heutigen westlichen Unnaer Stadtteil. Schon am 23. Juni 1945 trafen sich mehrere Sportbegeisterte und hoben die neue “Sportgemeinschaft Massen 1911/45” aus der Taufe. Das von Friedrich Rabelt erstellte Protokoll dieser Gründungsversammlung ist ein besonderes Zeugnis der jüngeren Massener Lokalgeschichte: “Nach dem militärischen Zusammenbruch Deutschlands wurden sämtliche Sportvereinigungen aufgelöst. Die Auflösung wurde dadurch bedingt, dass alle bisher bestehenden Vereine dem Einfluss militärischer sowie reaktionärer Kreise ausgesetzt waren. Man hatte längst den eigentlichen Zweck einer gesunden Sportbewegung verworfen und mit aller Macht politische und damit zerstörende Tendenzen in sie hineingetragen. Sie waren mehr und mehr zu einem vormilitärischen Bildungsinstitut geworden, als zu einem sportlich-solidarischen Zusammenschluss junger Menschen, deren Ziel und Streben es war, den Geist ihrer Väter zu übernehmen und in die Zukunft fortzutragen. Doch die Jugend wurde enttäuscht; man machte sie zu Werkzeugen der Kriegsmaschine, von der sie schließlich selbst verschlungen wurde. Tausende von Sportlern fanden in diesem grauenhaften Krieg den Tod, tausende wurden zu hilflosen Krüppeln, gebrochen an Leib und enttäuscht in der Seele. Sie alle sollen uns ein mahnendes Mal sein. Der toten Freunde wollen wir stets in Ehren gedenken. Den Glücklichen jedoch, die dem furchtbaren Morden entronnen sind und deren Blut noch wie einst wallt, möge der Ruf nie in den Ohren verklingen: FRISCH AUF!”

Offenbar gab es tiefgreifende Misstöne innerhalb der Massener Vereine, die Protokollant Rabelt nur allgemein anspricht, die aber ansonsten mangels fehlender Aufzeichnungen nicht näher beschrieben werden können. Friedrich Rabelt fährt jedenfalls fort: “Mit dem heutigen Tag begeht die Sportgemeinschaft Massen ihre offizielle Gründung. Sie soll als Sportgemeinschaft alle Sportliebenden zusammenschließen und den üblen Vereinszwist beseitigen (!). Demokratie und Freiheit, Ehrlichkeit, Freundschaft und Disziplin sollen die Grundlage der künftigen Vereinsarbeit sein (!). Sie soll den jungen aufstrebenden Menschen Erholung, Entspannung und Freude bereiten.” Als Aufnahmegebühr in die neue SG Massen wurden 1 Reichsmark für Erwachsene und 0,50 Reichsmark für Jugendliche festgesetzt. Zum 1. Vorsitzenden der neuen Sportgemeinschaft bestimmte die Versammlung Gustav Müller aus Massen.

Fußballmannschaft des Jahres

Mit einem großen Festprogramm wurde am 8. Mai 1954, zwei Monate vor dem “Wunder von Bern” der Aufstieg der Fußballer in die Landesliga im Saal Brune gebührend gefeiert. Die I. Mannschaft der SGM war mit nur einem Minuspunkt und dem unglaublichen Torverhältnis von 119:21 Bezirksligameister geworden. Ehrungen und Ansprachen wechselten sich an dem Festabend ab mit Musikeinlagen und gemeinschaftlichem Gesang. So erklang selbstredend auch das Lied “Sportsfreund bin ich”: “Sportsfreund bin ich und will es sein so lang mein Auge sieht. So lange noch ein Tropfen Blut durch meine Adern zieht, Sportsfreund bin ich, ich sag es stolz und schwör`s mit Herz und Hand drum ziehe sich auch um meine Brust das grün und weiße Band.” Auch die vierte Strophe hat es in sich: “Ein braver Spieler will ich sein und bleiben bis zum End´! Ein Bursche der nur edlen Sinn und kühne Taten kennt, der nur für Ehr´und Freiheit kämpft und für sein Vaterland und der getreu bleibt bis zum Tod dem grün und weißen Band.” Nach so viel gehaltvollem und pathetischem Gesang spielte dann die “Dorfkapelle Massen” unter der Leitung von H. Staub zum Tanz auf. Überhaupt wurde offenbar immer gern gesungen in Massen und so findet sich im Jahresbericht 1921 der Massener Sportvereinigung auch eine Einnahme in Höhe von 75 Mark aus dem Verkauf von Liederbüchern...

Die Mannschaft musste zwar nach einem Jahr schon wieder absteigen, schaffte aber 1957/57 den Wiederaufsteig und verpasste im darauf folgenden Jahr den abermaligen Aufstieg nur denkbar knapp. Nach drei Jahren mussten die Massener Kicker doch wieder zurück in die Bezirksklasse, ehe 1960/61, pünktlich zum 50.Vereinsjubiläum, erneut der Aufstieg geschafft wurde. Danach ging es rauf und runter, wie es in der Festschrift zum 75. Jubiläums heißt: “In den folgenden 2 Jahrzehnten spielte die 1. Mannschaft mit wechselnden Erfolgen in Landesliga, Bezirksliga und Kreisliga. Einen großen Fußballtag erlebte Massen noch einmal im Jahre 1966. Die 1. Mannschaft der SGM stand an der Spitze der Bezirksliga und musste um den Aufstieg in die Landesliga ein Entscheidungsspiel gegen den SV Soest austragen. Der Aufstieg gelang nicht, das Spiel ging mit 2:3 verloren, aber 3.000 Zuschauer ließen den Kassierer strahlen.”

2:3 gegen die Schalker “Knappen”

Aushängeschild der Massener Fußballs war in jenen Jahren zwischen 1958 und 1960 die A-Jugend, wie die Jugendarbeit bei der SGM zu allen Zeiten und bis heute großgeschrieben wird. In der Saison 1959/60 holte sich die Mannschaft die Kreismeisterschaft und spielte so um die Westfalenmeisterschaft mit. Altgediente Massener erinnern sich noch heute an zwei besondere Spiele an der Kleistraße: Zunächst besiegten die Grün-Weißen Westfalia Herne, kein Unbedeutender in Westfalens Fußball, mit 3:1. Dann wurden rund 3.000 (!) Besucher Augenzeugen einer dramatischen Partie gegen den FC Schalke 04, das die “Knappen” mit Ach und Krach und 3:2 für sich entscheiden konnten. Dieses Spiel sollte als “Jahrhundert-Spiel” eingehen in die Massener Sportannalen.

Das Jahr 1976 brachte eine Zäsur: Der alte Platz an der Kleistraße musste dem späteren Freizeitbad weichen, das sich allerdings als nicht besonders langlebig erwies und schon vor nunmehr zwei Jahren endgültig seine Pforten schließen musste. Mit der Einweihung des neuen Stadions an der Sonnenschule erhielten Fußballer wie Leichtathleten eine moderne Sportstätte, die bis heute genutzt wird. In Eigenleistung sorgten die Massener Kicker schließlich dafür, dass die Flutlichtanlage realisiert wurde. Seit 1982 wartet überdies eine Tribüne auf die Zuschauer – sie entstand fast zum “Nulltarif”: Einige Firmen spendeten das Material und die notwendigen Arbeiten wurden vollständig in Eigenleistung erbracht.

Die ersten 75 Jahre der SG Massen wurden mit einem großen Festabend am 31. März 1986 in den Räumen der Firma Opel Jonas gefeiert. Stargäste des Abends waren die weithin bekannten Gottwald-Singers. Am 1. Juni jenes Jahres lud der Verein dann die Massenerinnen und Massener zum Frühschoppen ebenfalls bei Opel Jonas ein.

Partner in Europa

In den früheren 1980er- Jahren spielte die I. Fußball-Mannschaft in der Bezirksliga, musste dann aber in der Saison 1986/87 in die Kreisliga absteigen. Auch die III. Mannschaft “erwischte” es in dieser Saison: Sie musste den Weg von der Kreisliga B in die Kreisliga C antreten. Ein Jahr später wurde zum letzten Mal Karneval gefeiert im großen Saal der Landesstelle.

Europa wächst zusammen – das machte sich auch in Massen bemerkbar. 1991, zum 80-jährigen Vereinsjubiläum, veranstaltete die Sportgemeinschaft ein Partnerschaftsturnier mit Teams aus Waalwijk, Döbeln, Ajka und Palaiseau, das schließlich die Mannschaft von Bányász SK 23 Ajka gewann. Der Hellweger Anzeiger berichtete am 22. Juli 1991: “Der Siegerpokal geht nach Ungarn, die 1000 DM Prämie bleiben in Unna. Ajka spendete den Betrag der Behindertensportgemeinschaft ,Auf geht´s´. In Anbetracht der schwierigen Lage Ungarns sowie der finanziellen Probleme, die ein Verein wie ,Banyasz SK 23 Ajka´mit einer Auslandsreise hat, ist diese Geste ein Zeichen von Freundschaft, auf die noch in den nächsten Jahren gesetzt werden kann – und mit der zu rechnen ist.” Schon ein Jahr später fuhren die Massener Kicker in die ungarische Partnerstadt Ajka – und freuten sich über ein ausführliches Besichtigungsprogramm.

Nach mehreren Trainerwechseln gelang der I. Mannschaft in der Saison 1995/96 der Aufstieg in die Bezirksliga – mit einem 2:0 gegen den SuS Lünern. Der Hellweger Anzeiger schrieb am 29. April 1996: “Ab der 60. Minute schwappte die Laola-Welle über die gut besetzte Tribüne im Stadion an der Sonnenschule. Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:0 für die Gastgeber. Von Beginn an stellten sich die Gäste aus Lünern hinten rein und versuchten das torlose Remis über die Zeit zu retten. Die SGM agierte nervös und ohne Konzept. … die letzten Minuten wurden dann eher zu einem Stehfestival als zu einem Fußballspiel, denn die Massener Akteure feierten schon innerlich. Nach dem Abpfiff lagen sie sich endlich in den Armen. ,Wir sind Meister´ grölte es aus den Kehlen der Aufstiegskicker. ,Das wird eine ganz lange Nacht. Wir werden heute feiern bis zum Umfallen, egal wo, Hauptsache, es ist viel zu trinken da´, sagte SG-Spieler Stefan Vieth.” Die offizielle Aufsteigsfeier stieg dann bei Opel Jonas. Frohe Botschaft konnte auch Schiedsrichterobmann Ralf Borgschulte überbringen: Ein wahrer Boom hatte dafür gesorgt, dass 1996 insgesamt neun Schiedsrichter für die SGM aktiv waren.

Dass bei der SG Massen nicht nur der Sport im Mittelpunkt stand und steht, sondern auch immer Feste, Geselligkeit und gemeinsames erleben, das dokumentiert sich bis heute eindrucksvoll in der Tradition des Osterfeuerabbrennens, die auf eine Initiative von Jürgen Scheurer zurückgeht und seit 1998 gepflegt wird. In eben diesem Jahr verfehlte die Mädchenmannschaft nur äußerst knapp die Qualifikation zur Westfalenmeisterschaft. Schade!

Ein Jahr später wurde es knapp: “Feuerwehrmann” Reiner Heimeroth übernahm im Abstiegskampf die I. Mannschaft und mit hochgeschriebenen Jugendspielern gelang es, den Klassenerhalt zu schaffen. Auch die II. Mannschaft konnte sich unter Interims-Trainer Detlev Szymiczek aus dem Abstiegsstrudel retten. In der Saison 1999/2000 musste die I. Mannschaft dann doch den bitteren Gang in die Kreisliga antreten.

“Mühlrad-Turnier” und “DamenCup”

Erstmals fand im Jahr 1999 das Internationale Jugend-Pfingst-Turnier (“Mühlrad-Turnier”) statt, das seither zu einer festen Größe im Jahreskalender und zu einem wahren Aushängeschild der SG Massen geworden ist. Viele ehrenamtliche Helfer sorgten für einen reibungslosen Turnierablauf mit einem großen Rahmenprogramm. Kein leichtes Unterfangen bei in der Regel 28 teilnehmenden Mannschaften. Und so hat der umtriebige Jugendleiter Burkhard Schumann schon den “Fluch der Karibik” und sogar “König Artus und die Ritter der Tafelrunde” nach Massen geholt! Jeweils zwischen 1.000 und 2.000 Zuschauer verfolgten das Spektakel, das im Jahr 2009 zum zehnten und bisher letzten Mal stattfand.

Doch auch der Frauenfußball hat bei der SG Massen einen besonderen Stellenwert: Im Sommer wie im Winter findet seit 2003 der DamenCup statt mit bis zu 48 Mannschaften. Auch dieses Turnier erfordert eine logistische Meisterleistung der Verantwortlichen. Im Winter wird auf sechs Kunstrasenplätzen im Soccer Treff an der Feldstraße gekickt, im Sommer auf drei Kleinfeld-Naturrasenplätzen an der Sonnenschule. Mehr als 300 Fußballerinnen aus ganz Deutschland nehmen an den Turnieren teil. “Gesellschaftlicher” Höhepunkt des DamenCups ist die große “Players-Night-Party” am Samstag.

Noch einmal in die Bezirksliga

Doch der Reihe nach: In der Saison 2001/2002 übernahm Frank Lewandowski das Training der I. Mannschaft, die ein Jahr später Vizemeister in der Kreisliga A wurde. Die Damen schafften im gleichen Jahr als Spielgemeinschaft Massen/Weddinghofen den Aufstieg in die Bezirksliga. Im folgenden Jahr folgte gar der Aufstieg in die Landesliga, doch in der Saison 2004/2005 ging es zurück in die Bezirksliga. Die I. Mannschaft, jetzt von Karl Lösbrock trainiert, sicherte sich in dieser Saison den Titel des Unnaer Hallen-Stadtmeisters.

In der Saison 2005/2006 wechselte ein Teil der I. Damen-Mannschaft und die komplette II. Damen-Mannschaft nach Weddinghofen. Höhepunkt der Saison 2006/2007 war der Aufstieg der I. Herren-Mannschaft mit Trainer Karl Lösbrock in die Bezirksliga. Ganz souverän beherrschten die Massener die Konkurrenz und wurden unangefochten mit 13 Punkten Vorsprung und 90:29 Toren Meister der Kreisliga A. Der Hellweger Anzeiger vermeldete am 12. Mai 2007: “20.29 Uhr auf dem Sportplatz an der Sonnenschule – Das Knallen der Sektkorken ging gestern Abend in Jubelschreien und Gesängen der SG Massen unter. Im Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A2 besiegte der Tabellenführer den Verfolger SuS Lünern klar mit 5:1 (4:1) und feierte bereits drei Spieltage vor Saisonende den Aufstieg.” Zwei Tage später war zu lesen: “Besonders schön am Aufstieg ist, dass dieser fast durchweg mit Massener Jungs realisiert wurde. 80 Prozent des Teams haben das Fußballspielen an der Sonnenschule erlernt, sind hier mit der Kugel groß geworden. Über solch eine Entwicklung würde man sich auch in anderen Vereinen freuen.”

Die I. Mannschaft konnte in der Saison 2007/2008 unter dem Trainergespann Markus Reis und Arndt Kempel die Klasse halten, doch ein Jahr später war der Abstieg aus der Bezirksliga nicht zu verhindern. Andreas Tewes trainierte das Team, nachdem etliche Stammspieler dem Duo Reis/Kempel zum Lüner SV gefolgt waren. Erfreuliches gab es von der D-Jugend zu vermelden: Die Massener Kicker holten sich die Kreismeisterschaft und spielten mit um die Westfalenmeisterschaft.

Im Juni 2009 drehte sich noch einmal das Trainerkarussell: Ingo Tiede, bis dato für die II. Mannschaft zuständig, übernahm das Kommando bei der I. Mannschaft. Die B- und die D-Jugend mussten in der Saison 2009/2010 aus der Kreisliga A absteigen, viele Spieler gingen zu anderen Vereinen. Für die Massener “Nachwuchs-Kicker” hielt das Jahr 2010 ein herausragendes Ereignis bereit: Das Soccer Fitness-Camp an der Sonnenschule. Mit dabei: Christofer Heimeroth, Torhüter von Borussia Mönchengladbach und Sohn von Reiner Heimeroth, der seit März 2010 die Fußballabteilung der SGM leitet.

 

 

Handball

Handball auf dem Großfeld

Handball wurde in Massen schon in den späten 1920er-Jahren gespielt, offiziell soll die erste Gründung einer Handballabteilung 1928 erfolgt sein. Mehrere Vereine boten in den folgenden Jahren den “neuen” Sport an, so der Turnverein Viktoria, der Hellweger Turnverein und der Arbeiter- Turn- und Spielverein. Bereits 1931 gab es den ersten großen Erfolg: die I. Mannschaft des ATV sicherte sich die Bezirksmeisterschaft. Auch für die Massener Handballer bildete der Zweite Weltkrieg eine dramatische Zäsur. Als die Überlegung im Raum stand, schon unmittelbar nach Kriegsende eine neue “Sportgemeinschaft” mit mehreren Abteilungen zu gründen, waren die Massener Handballfreunde mit an Bord. Der “Vater” des Handballs in Massen war ohne Zweifel Heinrich Noltenhans, der lange Jahre als Abteilungsleiter, Schiedsrichter und Spielwart aktiv war und überdies auch auf regionaler Ebene für den Handballsport wirkte. Schon früh stellten sich bei den SGM-Handballern sichtbarer Erfolge ein: Die erste Jugendmannschaft der SG Massen gewann 1951 den Stadtpokal mit einem 16:1 Sieg über den Lüner SV. Im Spieljahr 1952/53 holte sich die I. Mannschaft in der ersten Kreisklasse den Stadtmeistertitel von Dortmund. 1954/55 errang die Jugend die Meisterschaft des Kreises Unna/Kamen/Werne.

Die Handballer spielten bis in die 1950er-Jahre hinein auf dem Großfeld, sprich: Handball- und Fußballfeld waren identisch. So hatten an so manchem Sonntag zunächst die Handballer ihren Auftritt an der Kleistraße, ehe die Kicker aufliefen. Doch schon in der zweiten Hälfte jenes Jahrzehnts war Hallenhandball bzw. das Spiel auf dem Kleinfeld stark im Kommen. Bei den Hallenmeisterschaften 1965 errang die erste Mannschaft den Meistertitel und stieg somit in die 1. Hallenklasse auf. Gefeiert wurde natürlich auch: Vom 21.-27. Juli 1968 gab es unter dem Motto “40 Jahre Handball in Massen” eine knappe Woche lang “Handball vom Feinsten” bei mehreren Groß- und Kleinfeldturnieren in allen Altersklassen. Selbst ein Damenhandballspiel zwischen TV Unna und HSV Hamm wurde ausgetragen. In der Hallensaison 1967/68 erkämpfte sich die II. Mannschaft der SG Massen den Kreismeister Unna/Kamen/Werne und 1969 stieg die I. Mannschaft in die Nordwestfalenliga auf. Ebenfalls im Jahr 1969 holte sich die I. Schülermannschaft ungeschlagen den Stadtmeistertitel.

Aber auch die 1.Seniorenmannschaft schafft den Aufstieg 1971 in die zu diesem Zeitpunkt neu gebildete Verbandsliga(Halle) und den Aufstieg in die Bezirksklasse Großfeld. Im Jahr 1972 verpassen die Massener nur knapp den Aufstieg in die Handball-Oberliga. Darüber hinaus stieg die I. Mannschaft 1972 in die Feldhandball-Landesliga (Großfeld) auf. 1974 sorgten die “Alten Herren” für einen wahren Paukenschlag, indem sie zunächst Bezirksmeister und schließlich Vize-Westfalenmeister in der Halle wurden.

Verein und Schule Hand in Hand

Erst mit der Saison 1974/75 wurde Handball bei der SG Massen zu einem reinen Hallensport. Gerade das Wichtigste, eine geeignete Sporthalle, stand zuvor in Massen nicht zur Verfügung. Zunächst musste man sich damit begnügen, Hallenhandball in turnierform zu spielen – in den Hallen der Polizeischule Selm-Bork und der Bundeswehrhalle in der Königsborner Glück-Auf-Kaserne. Mit der Einweihung der Hellwegsporthallen fanden die Massener Handballer dort ihre erste sportliche Heimat, ehe dann 1989 die Turnhalle an der Schillerschule zum neuen Domizil der Massener Handballer wurde.

Die gute Zusammenarbeit mit dem Aufbaugymnasium (heute Ernst-Barlach-Gymnasium) sollte sich in den 1980er-Jahren mehr als auszahlen: Trainer Steinig fuhr mit seinen Jungs und unter der Regie von Richard Ratka Erfolg über Erfolg ein. Als B-Jugend der SGM glänzte die Mannschaft 1980 als Nordwestfalenmeister, Westfalenmeister, Westdeutscher Meister und Deutscher Vizemeister. Zwei Jahre später räumte die C-Jugend der SG Massen ebenso die genannten vier Titel ab und wiederholte diesen Erfolg als B-Jugend im Jahr 1984.

An diese Erfolge konnten die Massener Handballer in den folgenden Jahren nicht mehr anknüpfen. Erst 1994 holte sich die A-Jugend die Bezirksmeisterschaft und den Westfalenpokal. In der Saison 1997/98 spielte die A-Jugend in der Oberliga.

Auch im Seniorenbereich war nach dem Abstieg aus der Landesliga für lange Zeit ein sportliches Mittelmaß zu verzeichnen. Erst 2008 stieg die erste Mannschaft wieder in die Landesliga auf. Die nächste Saison sollte aber zeigen, dass die Mannschaft noch nicht stark genug war, um in dieser Klasse zu bestehen und so war der Abstieg in die Bezirksliga nicht zu vermeiden.

Mit Beginn der 1990er-Jahre wurde der Damenhandball in der Sportgemeinschaft “salonfähig”. Ein erster Versuch mit einer Damenmannschaft, die bis in die Bezirksliga aufstieg, endete 1997, weil sich die Mannschaft vollständig auflöste. Erst 2003 gab es eine Renaissance des Damenhandballs, die mittlerweile im Rahmen einer Kooperation mit dem TV Unna als TVU 3 in der Kreisliga spielt.

Mit vier Herren- und sechs Jungen-Mannschaften gehen die Massener Handballer in die kommende Saison. Zusätzlich gibt es natürlich noch die Minis, die sporadisch an Spielfesten teilnehmen und auch den Handball-Kindergarten, der die Kleinsten aufnimmt und versucht, ihnen schon früh den Ballsport näher zu bringen.

 

Mehr als "nur" Turnen

Turner freuen sich über neue Hallen

Die Turnabteilung der SG Massen war in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nur eine von mehreren Möglichkeiten in Massen, sich dem Turnsport zu widmen. So gab es etwa auch den Hellweger Turnverein und den Turnverein Viktoria, die sich 1948 zur Turnvereinigung Massen zusammenschlossen, aber bereits 1951 seine sportliche Tätigkeit einstellte. Die Turnhalle an der Kleistraße war bald zu klein geworden und so freuten sich die Turnerinnen und Turner, als mit neuen Turnhallen an den Massener Schulen endlich ausreichend Übungsstätten zur Verfügung standen. Höhepunkte der Turnabteilung, in der inzwischen auch Volleyball gespielt wird, waren und sind die Teilnahmen an den Deutschen Turnfesten und den Westfälischen Landesturnfesten. Emil Kneiphof und Fritz Klatthaar führten jahrelang die Abteilung, in der schon in den 1970er-Jahren eine deutliche Abkehr vom Turnen und eine Hinwendung zum Freizeitsport auszumachen war. Entsprechend facettenreich sind die sportlichen Angebote bis heute.

 

Turnen_alt

Günter Brix hat die Turnabteilung insgesamt 22 Jahre lang sehr erfolgreich als Vorsitzender geführt. Im Jahr 2003 stellte er sich nicht zur Wiederwahl zur Verfügung. Einstimmig wählte die Jahreshauptversammlung dann Silke Kallweit zur neuen Vorsitzenden. Mit 37 Jahren war sie die jüngste und erste Frau als Spartenleiterin der Vereinsgeschichte. Seither wird die Turnabteilung von einer Damenriege geführt: Silke Kallweit als Vorsitzende, Barbara Wiemann-Ernst als Geschäftsführerin und Edith Fork als Kassiererin. Günter Brix ist aber als Übungsleiter nach wie vor in der Abteilung tätig. Im Jahr 2003 hat sich Ulla Wiemann-Nix erstmals auf einem Lehrgang für gesundheitsorientierte Sportangebote qualifiziert; seitdem darf ihre Übungsstunde mit dem vom LandesSportbund ausgezeichneten Siegel „Sport pro Gesundheit“ werben, das seitdem aufgrund von regelmäßigen Lehrgängen mehrmals verlängert wurde. Die Übungsstunde läuft unter “Gelenkschonende Gymnastik.”

Folgende Angebote hält die Turn-Abteilung derzeit für Sportlerinnen und Sportler bereit: Aerobic und Step-Aerobic, Gymnastik und Ballspiele, Kinderturnen, Lauftreff, Nordic Walking und Walking, Leichtathletik und Sportabzeichen-Training, Schwimmen und Wassergymnastik sowie Sport für Jedermann und Volleyball. Der Übungsstundenplan kann im Internet unter www.sgm-turnen.de in der Rubrik „Sportangebote“ eingesehen werden.

Erika Ernst organisierte immer wieder die Teilnahmen an Turnfesten. Dabei waren immer Jugendliche und Erwachsene als aktive Teilnehmer, aber auch Erwachsene als Schiedsrichter und natürlich als Betreuer. Kurz gesagt und auf den Punkt gebracht: Diese Fahrten waren und sind immer tolle Erlebnisse mit einem bunten Programm. Die Deutschen Turnfeste finden in der Regel in Großstädten statt, und allein die Unterbringung in Schulen und/oder Turnhallen war für die Teilnehmer schon „Gaudi“ genug.

Das Denkmal

Ein besonderes steinernes Relikt auf dem Sportplatz an der Sonnenschule an ein kriegerisches Ereignis, das die Weltgeschichte zumindest mit beeinflusst hat: Die Völkerschlacht bei Leipzig, die das Ende Napoleons einläutete. Fast 100.000 Soldaten auf Seiten der Alliierten und der Franzosen verloren in dieser Schlacht im Oktober 1813 ihr Leben. 50 Jahre später gründete sich in Massen der “Hellweger Turnverein”, der zur “50-jährigen Jubelfeier der Völkerschlacht bei Leipzig” ein Denkmal in Form eines Obelisken aufstellen ließ. In eben diesem Jahr 1863 traf sich die Turnerschaft zum Deutschen Turnfest in Leipzig. Das Massener Denkmal stand zunächst am Büddenberg, zog dann in den 1920er-Jahren, erweitert um einen Sockel mit einer Gedenktafel für gefallenen Massener Sportler im Ersten Weltkriegs, um auf den neuen Sportplatz an der Kleistraße. Mit dem Umzug der Sportler im Jahr 1976 zum Stadion an der Sonnenschule wurde das Denkmal noch einmal “umgebettet” – allerdings geriet es dann rasch in Vergessenheit. Der damalige SG-Vorsitzende Karl-Ernst Höning sorgte mit tatkräftigen Helfern im Jahr 2004 dafür, dass das Denkmal fachkundig restauriert und um hundert Meter versetzt wurde. Bis heute erinnert es so an das Turnfest in Leipzig und die Völkerschlacht. Das bekannte Völkerschlachtdenkmal in Leipzig wurde erst ein halbes Jahrhundert später, im Jahr 1913, erbaut nach Entwürfen des Berliner Architekten Prof. Bruno Schmitz (1858-1916). Jener ist auch in Massen kein Unbekannter, war nach seinen Plänen doch schon 1900 der Bismarckturm auf der Wilhelmshöhe zwischen Unna und Fröndenberg gebaut worden.

Denkmal_Vlkerschlacht

 

Neue Wege

Karl-Ernst Höning hat die SG Massen 35 Jahre lang als 1. Vorsitzender geleitet. Und Geschäftsführer Herbert Schäfer gen. Franke kann auf eine mehr als 50-jährige Tätigkeit im Vorstand der Sportgemeinschaft zurückblicken. Im März 2010 stellten beide ihre Ämter zur Verfügung und machten Jüngeren Platz: Seither amtieren Hartmut Ganzke als 1. Vorsitzender und Marc Vertgewall als Geschäftsführer des Vereins, die das SGM-Schiff in der Zukunft sicher durch alle Stürme führen wollen. Es gilt, ein Nachwuchskonzept zu erarbeiten, weiterhin qualifizierte Trainer und Betreuer zu finden, aber auch Sponsoren, die dem Verein unter die Arme greifen. Zum 100. Geburtstag scheint sich der Wunsch der Massener Fußballer nach einem Kunstrasenplatz bald zu erfüllen. Als neuer Trainer für die I. Mannnschaft in der Saison 2011/2012 steht Marco Slupek bereit.

Und so wird auch weiterhin viel Wasser die Lippe und die Ruhr, die Emscher und den Massener Bach hinunterfließen - und die SG Massen wird auch in den kommenden Jahren ihre wichtige Aufgabe im westlichen Unnaer Stadtteil wahrnehmen: Die breit gefächerten Möglichkeiten der sportlichen Betätigung, die Menschen aller Altersklassen ansprechen. Mehr als 1.000 Mitglieder können sich nicht irren! Mit einem Satz: Die Sportgemeinschaft ist auch künftig aus dem täglichen Leben der früheren selbstständigen Gemeinde Massen nicht wegzudenken – und würde es sie nicht geben, so müsste sie erfunden werden…

   
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© SG Massen e.V. G. Glock